Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus"

Auch in Groß-Bieberau, Rodau und Hippelsbach heißt es: „Schwalben willkommen!“


Jahrhundertelang waren Schwalben für uns ganz selbstverständliche Mitbewohner – nicht nur in unseren Dörfern und auf Bauernhöfen, sondern auch in unseren Städten. Heute finden sie leider immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Umso mehr freut sich der NABU Groß-Bieberau, dass er Anfang Juli der Familie Schellhaas die Plakette „Schwalben willkommen!“ überreichen konnte. Der Erlebnishof mit Pferdehaltung im Groß-Bieberauer Ortsteil Hippelsbach bietet ideale Bedingungen für die Flugkünstler. Schön, dass die Schwalben hier ein Zuhause finden!

 

Schwalben 2024 Hippelsbach Schellhaas
Foto: NABU Groß-Bieberau/Kerstin Tempel

Mit einfachen praktischen Maßnahmen können auch Sie sich für den Schwalbenschutz stark machen! Informieren Sie sich beim NABU-Bundesverband hier.

  

Besitzer schwalbenfreundlicher Häuser können sich beim NABU Groß-Bieberau für die Auszeichnung „Schwalben willkommen!“ bewerben - senden Sie uns einfach eine Nachricht über unser Kontaktformular. Sie werden mit einer Plakette für ihr Haus und einer Urkunde prämiert und können somit zeigen, dass sie sich für den Schutz der flinken Flugkünstler engagieren.

 

Auch wenn bei Ihnen Schwalben nicht nisten (können), helfen Sie den Flugkünstlern sowie vielen anderen Vögeln, indem Sie insektenfreundlich gärtnern, unnötiges nächtliches Licht (Lichtverschmutzung) vermeiden sowie regional und saisonal einkaufen.


Am 16.09.2023 wurden die Familien Götz (Rodau) und Böhm (Groß-Bieberau) für ihr Herz für Schwalben mit der Plakette „Schwalben willkommen!“ ausgezeichnet. An ihren Hauswänden bzw. in den Ställen brüten schon seit Jahren die flinken Flugkünstler und werden jedes Jahr mit Freuden wieder begrüßt. Schwalben gelten schließlich seit jeher als Glücksboten, wurden früher in jedem Dorf willkommen geheißen und kündigten mit ihrer Ankunft den Frühling an. Sie kommen jedes Jahr von März bis Mai aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück zu ihren nördlicheren Brutstätten. Auch Frau Götz betonte, wie sehr sie sich jedes Jahr freut, wenn die Schwalben zurückkehren. Über 40 Nester von Mehlschwalben hat sie in ihrem Hof gezählt.

 

Schwalben sind ausgezeichnete Kulturfolger und haben sich geschickt an eine von Menschen geprägte Umgebung angepasst. So bauen Mehlschwalben ihre kunstvollen Nester an Dachvorsprüngen oder Balkondecken, Rauchschwalben bevorzugen Innenräume in Scheunen oder Garagen. Doch ist ihnen das ruhige Familienleben an der Seite der Menschen nicht immer vergönnt. Zu oft werden aus ästhetischen oder hygienischen Gründen Schwalbennester zerstört, Scheunen abgeriegelt und Wege mit Lehmpfützen, die als wichtiges Baumaterial für Nester dienen, zugepflastert. Rauchschwalben stehen auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten, die Mehlschwalbe wird in Deutschland auf der Roten Liste als "gefährdet" eingestuft.

 

Fotos: NABU Groß-Bieberau